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Das Selbstlernzentrum

Ein beliebiger Mittwoch in einer Schulwoche, 8.45 Uhr. Frau Z. schließt die Bibliothek auf und tritt ihren wöchentlichen Dienst an – Aufsicht und Betreuung im Selbstlernzentrum des HUMA. Mit aktuell 11 anderen Müttern und Vätern und einigen Lehrkräften stellt sie sicher, dass unser SLZ jeden Schultag von 8.45 – 13.20 Uhr von Schülerinnen und Schülern und Lehrern genutzt werden kann.

Die ersten Aufgaben sind immer gleich: Kontrollgang durch die einzelnen Ebenen der Bibliothek, aufstellen und anschließen der ausleihbaren Laptops, aufräumen und einordnen nicht zurückgestellter Bücher. Einzelne Nutzer kommen, lesen, erledigen Haus- oder Vertretungsaufgaben oder suchen sich Übungsaufgaben aus dem Bestand der jeweiligen Fächer. Ab 9.30 Uhr nimmt der Publikumsverkehr deutlich zu: in der ersten und zweiten Pause kommen viele Schülerinnen und Schüler der Unter- und Mittelstufe, um Bücher aus der Jugendbibliothek zu lesen, Aufgaben zu erledigen oder einfach dem Trubel im Haus zu entgehen. Gut genutzt wird auch das Büchertauschregal, das nach dem Prinzip einer Bücherkiste den freien Tausch von Büchern ermöglicht. Bis Mittag werden noch zwei weitere Aufsichten Dienst im SLZ leisten, Laptops ausleihen, für Ruhe sorgen, Schülerinnen und Schülern beim Suchen helfen, Schülergruppen betreuen, die von ihren Lehrern mit speziellen Aufgaben geschickt werden usw.

Das SLZ gibt es seit Beginn des Schuljahres 2012/13. Angesiedelt in der großen Bibliothek, ermöglicht durch tätige Mithilfe von engagierten Eltern und finanziert u.a. vom Förderverein, bieten sich seitdem interessierten Schülerinnen und Schülern und Lehrern vielfältige Möglichkeiten:

Ich besuche unser Selbstlernzentrum in den Pausen oft, da es dort ruhig ist. Ich finde es gut, dass man dort Laptops ausleihen kann und dass es dort genug Sitzmöglichkeiten gibt.
(Annabelle G.)

Ich komme fast jede Pause in die Bibliothek, weil man hier seine Ruhe hat und es meistens ziemlich still ist. Man kann hier in Ruhe lesen, zeichnen und in Flüsterbereichen auch leise mit Freunden quatschen. Wenn man sich vom Lärm draußen mal abschirmen will, kann man hierher kommen und entspannen. Außerdem gibt es spannende Kinder – und Jugendromane. Auch für die Schule kann man hier lernen, aus dem eigenen Buch oder z.B. in den vielen Lexika, die hier liegen. Hat man keine Lust auf Bücher, kann man einen Laptop ausleihen, Fotos anschauen oder mit Kopfhörern Musik hören.
(Madeleine R.)

Das Selbstlernzentrum wird von Herrn Syring (E-Mail) betreut.

Die Bibliothek

Wissen bewahren, Wissen weitergeben.

Am Eingang der Bibliothek erinnert eine Gedanktafel an Wilhelm Giesing (1879-1947). Giesing verteidige als Direktor die humanistische Haltung der Schule während der NS-Zeit und setzte sich für die jüdischen Schüler des HUMA ein.

Der Ort der Gedenktafel an der Bibliothek ist vorsätzlich gewählt: In der Hoffnung, dass durch Wissen, Bildung und Erinnerung die Wiederholung der Geschichte ausgeschlossen wird.

Durch Einrichtungen wie den Geschichtsprojektkurs und die Fahrt nach Auschwitz möchte das HUMA aktiv dazu beitragen, Erinnern zu ermöglichen.

Ich hoffe, dass wir uns in einer besseren Zeit wiedersehen.

Schulleiter Giesing zum jüdischen Abiturienten Fritz Heumann, Ostern 1934

 

 

 

 

Die Bibliothek des Stiftischen Humanistischen Gymnasiums Mönchengladbach gehört nach wie vor zu den größten Schulbibliotheken des Landes NRW. Insbesondere der historische Buchbestand, der teilweise bis ins frühe 19. Jahrhundert zurückdatiert und Krieg und Zerstörung überdauert hat, ist von großem Wert und findet sich in keiner anderen Bibliothek der Stadt Mönchengladbach.

Durch seine Bibliothek nimmt das Huma den seiner Gründung inhärenten  Auftrag der humanistischen Bildung wahr. Ein wichtiger Teil humanistischer Bildung besteht in der Auseinandersetzung des Einzelnen mit den kulturprägenden Ideen, wie sie in den Werken der Bibliothek repräsentiert sind. Somit setzt das Huma das UNESCO-Manifest Schulbibliotheken von 1999 um:

 

Die Schulbibliothek stellt Informationen und Ideen bereit, die von grundlegender Bedeutung für das erfolgreiche Funktionieren in der heutigen Informations-und Wissensgesellschaft sind. Die Schulbibliothek vermittelt den Schülern die Fähigkeit zu lebenslangem Lernen und fördert ihre Phantasie; sie ermöglicht es ihnen so, als verantwortungsbewusste Bürger zu leben. [Quelle]

Die ständige Auseinandersetzung mit und die Gewährleistung des Zugangs zu diesen Werken prägen das Selbstverständnis der Schule. Das HUMA arbeitet mit der Stadtbibliothek zusammen und ist Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken in NRW e.V. .

Ich habe mir das Paradies immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.

Jorge Luis Borges (1899-1986)

argentinischer Schriftsteller und

Autor von Die Bibliothek von Babel