Eindrücke von der Brüsselfahrt der SoWi-Leistungskurse
Die SoWi-LKs der Q1 und Q2 trafen sich am Montag, dem 06. November, um 7:15 Uhr vor dem HUMA um nicht etwa in die Schule zu gehen, sondern um unsere Fahrt nach Brüssel anzutreten, auf die wir uns alle sehr gefreut haben. Bereits im Unterricht haben wir sehr viel über Europa gesprochen und jetzt ist es soweit, wir werden die Hauptstadt Europas kennenlernen. Nicht nur wir und die Lehrer sind dabei, sondern auch Jos, ein Jugendoffizier der Bundeswehr, der unsere Fahrt die nächsten Tage begleiten wird. Bevor wir nach Brüssel aufgebrochen sind, haben wir das Luftwaffengeschwader in Nörvenich besucht. Dort hat uns Noah in Empfang genommen, der uns zu Beginn einen Vortrag zu dem Geschwader und Eurofighter gehalten hat. Er hat ihn sehr anschaulich und interessant gestaltet, so dass wir noch anschließend im Museum viele Fragen gestellt und Neues gelernt haben. Danach sind wir in den Hangar geführt worden, wo wir direkt vor einem Eurofighter-Jet stehen durften. Nach einem stärkenden Mittagessen ging es dann nach Brüssel und Noah verließ uns wieder.
Nach gut zwei Stunden sind wir um 15 Uhr in Brüssel angekommen. Unser Brüssel Aufenthalt begann mit dem Besuch des Hauses der europäischen Geschichte, wodurch uns jeweils ein Guide führte und alles zeigte. Denn um das Europa der Gegenwart zu verstehen, muss man auch die Geschichte verstanden haben. Danach ging es in unser Hostel, was rundum wirklich gut war. Kaum die Koffer abgestellt, brachen wir in die Innenstadt auf. Kleine Gruppen haben sich formiert und während die einen Pizza essen gehen wollten, sind die anderen lieber Sushi essen gegangen.
Dienstagmorgens ging es ins Planetarium. Wir sind zu Beginn in einem interaktiven Museum gewesen, das zum Mitmachen einlud. An jeder Stelle gab es irgendwas zu entdecken. Danach sind wir in das EU-Parlament gegangen. Wir haben hier nicht nur das Parlament als solches kennengelernt, wir durften auch auf der Besuchertribüne Platz nehmen und haben eine perfekte Aussicht auf das Plenum gehabt. Leider hat an diesem Tag keine Sitzung stattgefunden, aber dafür haben wir gelernt, dass die Griechen erst zehn Sekunden später über einen Witz lachen, weil die Übersetzung so lange dauert. Dies alles hat uns der Mitarbeiter von Moritz Körner erzählt, ein FDP-Abgeordneter, der zuvor im Landtag von NRW saß und Generalsekretär der FDP-NRW ist, obwohl er erst 33 Jahre alt ist. Wir konnten ihm sehr viele Fragen stellen und auch wenn es mal leidenschaftlicher wurde, war er sehr fair und achtete darauf, eine adäquate und zufriedenstellende Antwort zu geben. Körner hat dieses Treffen nicht genutzt um Werbung zu machen, sondern um wirklich über seine Leidenschaft, die Politik, zu sprechen.
Die Europäische Union besteht nicht nur aus dem Parlament, sondern auch aus der Kommission. Dort haben wir einem Vortrag über die Hintergrundarbeit zugehört und uns zum Beispiel darüber unterhalten, wie krumm die Gurke sein darf und warum es Sinn macht, solche Regeln einzuführen. Diese Regel ist abgeschafft worden, weil sie viele für lächerlich halten. Dass nun aber die Bauern ihre Gurken nicht mehr so günstig wie vorher verpacken können und sie dadurch ein echtes Problem haben, bekommt man in der Öffentlichkeit dann leider nicht mehr mit. Und auch wenn wir den Leistungskurs bilden, waren wir über die vielen Zusammenhänge und die Komplexität überrascht. Leider haben wir hier dann auch inhaltlich weniger mitnehmen können als beim Treffen mit Moritz Körner, aber genau das zeigt, wie komplex das politische Europa ist und wie viel Arbeit dahintersteckt.
Am Abend gingen wir dann alle gemeinsam in ein Restaurant und verbrachten den Abend ebenfalls gemeinsam in einem Irish Pub, wo nebenbei die Champions League lief und man über alles Erlebte in geselliger Runde sprechen konnte. Nachdem das letzte Bier ausgetrunken war, ging es dann auch wieder ins Hostel.
Mittwoch war dann leider schon unser letzter Tag und wir schlossen unsere Fahrt mit einem Besuch der deutschen Botschaft ab, wo uns Herr Schlickmann, Oberst der Bundeswehr und stellvertretender Leiter der Arbeitsgruppe Militärpolitik, einen Vortrag über die Verteidigungspolitik in der Europäischen Union gehalten hat und viele Einblicke in Sachverhalte gab, die man selbst niemals so kennenlernen würde, wenn man nicht wie bei den Treffen davor echte Experten als Referenten hat. Hier konnte uns Jos auch noch Informationen geben und viel erklären, da er als Soldat viel an Wissen mitbringt.
Anschließend sollte es auch schon zurück nach Mönchengladbach gehen, allerdings nicht ohne als Abschluss das Atomium zu besichtigen. Aufgrund von Zeitmangel waren wir dann zwar nicht im Atomium selber, haben es uns aber dafür von außen angeschaut und wieder viele Schnappschüsse gemacht, für die unsere Freunde Zuhause uns sicher beneideten, denn was wir die letzten Tage erlebt haben, kann man nur auf einer Exkursion erleben.
Alle stiegen in den Bus und die Hälfte ist nach nicht mal zehn Minuten eingeschlafen, sodass der große Austausch erst am nächsten Tag in der Schule kam. Wir haben sehr viel erlebt und eine schöne Fahrt gehabt, wozu jeder individuell seinen Teil beigetragen hat.
Tim Bernhardt, Q1