Jonas‘ Erben gesucht! Einladung zum Bundes- und Landeswettbewerb Philosophischer Essay 2019
Es ist wieder soweit! Kluge Köpfe treten im Wettbewerb Philosophischer Essay gegeneinander an. Grundlage des Essays muss eines der folgenden Zitate (bzw. Fragen) sein:
(1) Ist all unser Handeln egoistisch?
(2) „Nicht die Wahrheit, in deren Besitz irgendein Mensch ist, oder zu sein vermeinet, sondern die aufrichtige Mühe, die er angewandt hat, hinter die Wahrheit zu kommen, macht den Wert des Menschen. (…) Wenn Gott in seiner Rechten alle Wahrheit, und in seiner Linken den einzigen immer regen Trieb nach Wahrheit, obschon mit dem Zusatze, mich immer und ewig zu irren, verschlossen hielte, und spräche zu mir: wähle! Ich fiele ihm mit Demut in seine Linke, und sagte: Vater gib! Die reine Wahrheit ist ja doch nur für dich allein!“ (Aus: Gotthold Ephraim Lessing: Eine Duplik [= zweite Erwiderung]. In: Lessing, Werke, Achter Band. München 1979, S. 32f.)
(3)„Gegen den Positivismus, welcher bei dem Phänomen stehen bleibt „es giebt nur Thatsachen“, würde ich sagen: nein, gerade Thatsachen gibt es nicht, nur Interpretationen. Wir können kein Factum „an sich“ feststellen: vielleicht ist es ein Unsinn, so etwas zu wollen.“ (Friedrich Nietzsche: Nachgelassene Fragmente Ende 1886-Frühjahr 1887. Kritische Studienausgabe Band 12. München 1980, S. 315.)
(4) „Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit. Gegen das Böse lässt sich protestieren, es lässt sich bloßstellen, es lässt sich notfalls mit Gewalt verhindern. Das Böse trägt immer den Keim der Selbstzersetzung in sich, indem es mindestens ein Unbehagen im Menschen zurücklässt. Gegen die Dummheit sind wir wehrlos. (…) Gründe verfangen nicht; Tatsachen, die dem eigenen Vorurteil widersprechen, brauchen einfach nicht geglaubt zu werden. Dabei ist der Dumme im Unterschied zum Bösen restlos mit sich selbst zufrieden.“
(Dietrich Bonhoeffer: Von der Dummheit (1943). In: Widerstand und Ergebung. Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft. Hrsg. Von Eberhard Bethge. Gütersloh 1985, S. 14f.)
Teilnehmen können alle Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II, unabhängig davon, ob sie einen Philosophiekurs besuchen oder nicht. Der Essay darf maximal vier Seiten lang sein und muss bis zum 5. Dezember fertig sein (wir schicken die Essays gesammelt von der Schule los). Hervorragende Essays werden besonders ausgezeichnet, es ist sogar die Qualifikation für die Philosophie-Nationalmannschaft möglich und die Nominierung für die Studienstiftung des Deutschen Volkes. Für Fragen und Beratung steht Herr Breuer gerne zur Verfügung.
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