Erinnerungskultur – Workshop „Zweitzeugen“ am Huma
Mithilfe des Vereins Zweitzeugen e.V. und dank Finanzierung seitens der Stadt Mönchengladbach konnte die Klasse 10b am 26.11.2023 einen kompletten Schultag an einem Workshop zum Thema Erinnerungskultur teilnehmen. „Der Verein ZWEITZEUGEN e.V. belichtet über Referenten intensiv das Leben von Holocaustüberlebenden und sieht seinen Auftrag darin, junge Menschen stark gegen jegliche Art von Rassismus und Antisemitismus zu machen“, erläutert Politiklehrer Jörg Dickmanns. Durchgeführt wurde der Workshop, an dem die gesamte Klasse und ihre Lehrkraft teilnahmen, von „Zweitzeugin“ und Referentin Julie Wildschutz.
Während des sechsstündigen Workshops beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler nicht nur mit der nach der Machtergreifung der Nazis 1933 einsetzenden sukzessiven Verfolgung von Jüdinnen und Juden anhand antijüdischer Gesetze, sondern sie erhielten vor allem tiefgehende Einblicke in die Lebensgeschichte und die persönlichen Erfahrungen des Juden Siegmund Pluznik.
Pluznik, geboren 1924 als polnischer Jude, entkam immer wieder der Verfolgung der Nazis und überlebte den Holocaust. Auf der Flucht vor den Nazis verschlug es ihn zunächst quer durch Europa bis nach Israel. Dort blieb er jedoch nicht. Seine Heimat fand er schließlich in Deutschland, wo er heiratete, eine Familie gründete und bis zu seinem Tod 2016 lebte.
Der Workshop, der über „Zweitzeugen“ die Lebensgeschichte von Zeitzeugen des Holocausts illustriert und deren Erfahrungen weiterträgt, lieferte einen unschätzbaren Beitrag zu Verständnis und Lehren der deutschen Geschichte sowie zur konkreten Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Rassismus.
Dankenswerterweise ließ sich kurzfristig noch ein weiterer Workshoptag organisieren und finanzieren, so dass am 28.11.2023 auch die Klasse 10d mit ihrem Geschichtslehrer Michael Bergemann an einem Workshop „Zweitzeugen“ teilnehmen kann.
